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Homeoffice und nirgends Platz für einen Schreibtisch

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  Do, 04.02.2021

Wer in engen Verhältnissen lebt oder beim Neubau bewusst auf ein zusätzliches Zimmer verzichtet hat, um Raum und Energie zu sparen, kommt mit der aktuellen Homeoffice-Pflicht zwischendurch an die Grenzen. Anbauen oder ausbauen? In eine grössere Wohnung ziehen? Das lässt sich so kurzfristig kaum realisieren und ist aus ökologischen Gründen wenig sinnvoll. Vorderhand ist vor allem Kreativität gefragt.

Vielleicht ist der Gedanke tröstend, dass wir gar nicht weit reisen müssen, um in Gegenden zu kommen, wo kaum jemand den Luxus eines eigens zum Schlafen reservierten Zimmers kennt und ein Ausziehsofa im Wohnzimmer Standard ist. In der Schweiz ist das anders. Doch das Schlafzimmer birgt auch bei uns oft noch einiges Potenzial. Ruckzuck ist zum Beispiel für die Kinder ein Schreibtisch auf dem Hochbett gebaut. Ein schön geschliffenes Holzbrett aus dem Baumarkt über die Bettgeländer legen, zwei kleine Brettchen links und rechts im richtigen Abstand festschrauben, damit nichts mehr verrutscht. Fertig! Wenn die Kinder die Hausaufgaben auf dem Bett erledigen, wird dadurch vielleicht für die Eltern etwas Platz am grossen Esstisch frei.

Möbelhäuser bieten auch für Erwachsene kleine Tablett-oder Laptoptische an, dank welchen man zum Arbeiten gleich im Bett bleiben kann. Für alle, die Arbeit und Privatleben doch wenigstens möbeltechnisch etwas trennen mögen, kann ein Sekretär helfen. Egal ob antik oder modern, diese Möbel bieten oft erstaunlich viel Stauraum und finden auch in kleinen Ecken Platz. Der eigentliche «Schreibtisch» wird nach der Arbeit wieder hochgeklappt. Somit ist der Durchgang zwischen Bett und Sekretär wieder frei und alle was mit dem Büro zu tun hat, aus dem Blick. Viele Sekretäre lassen sich ausserdem ganz einfach in ein provisorisches Stehpult umwandeln: Sekretär schliessen, Laptop ‒ gegebenenfalls mit ein paar dicken Büchern unterlegt‒ obenauf stellen. Auch Bartische, Regale und andere Möbel, allenfalls gestapelt, eigenen sich als improvisiertes Stehpult. Hilfreich ist, wenn das Möbel am Boden noch etwas Freiraum für die Füsse bietet.

Bei fehlendem fixem Arbeitsplatz ist auch ein eine «Bürobox» nützlich, die es erlaubt alle Utensilien rasch zum Küchentisch zu zügeln und nach dem Arbeiten wieder unter dem Bett zu verstauen. Wenn die Sonne scheint, kann auch mal eine E-Mail vom Balkontisch aus beantwortet oder ein Bericht auf einer Parkbank gelesen werden.

In jedem Fall gilt: Viele Stunden in ergonomisch schlechter Sitzposition an einem improvisierten Arbeitsplatz zu sitzen, ist ungesund. Regelmässige Pausen für Yogaübungen oder einen kleinen Spaziergang sind zwingend.

Die Autorin

Noemi Helfenstein
Mitarbeiterin Casafair Schweiz

Serie Homeoffice

Wenn das Zuhause plötzlich zum Büro wird, bringt das für die betroffenen Angestellten und manchmal auch für die Nachbarschaft und die Vermieter*innen viele Herausforderungen mit sich. In einer kleinen Ratgeber-Serie beleuchtet Casafair verschiedene Aspekte und gibt praktische Tipps.

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