JA zu artenreichen Siedlungen am 22. September
Eine vielfältige Natur sorgt für sauberes Wasser, fruchtbare Böden, Bestäubung und gesunde Nahrung. Ihr Reichtum ist unsere Lebensgrundlage. Doch die Biodiversität ist in der Schweiz stark gefährdet. Ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten ist gefährdet oder bereits ausgestorben. Die Hälfte der natürlichen Lebensräume ist bedroht, schöne Landschaften und Ortsbilder werden zerstört.
Die Siedlungsfläche in der Schweiz hat sich den letzten 40 Jahren um fast einen Drittel ausgedehnt. Die grösste Zunahme war bei Wohnarealen (+61 %), zwei Drittel der Siedlungsflächen sind versiegelt.
Auch bei Verdichtungen können Siedlungen so aufgewertet werden, dass eine grössere Vielfalt von Pflanzen und Tieren idealen Lebensraum finden. In Zürich oder Genf kommen 30 bis 40 Prozent aller Tierarten der Schweiz vor sowie rund doppelt so viele wildwachsende Pflanzenarten wie auf vergleichbarer Fläche im ländlichen Raum.
Naturnahe Räume sind begehrte Begegnungs- und Erholungsorte für die Bevölkerung. Sie helfen, die klimatischen Folgen der Klimaerwärmung zu mildern. Bäume reduzieren Hitzespitzen um mehrere Grade, Starkregen versickert besser, sind die Böden nicht versiegelt. Das Potenzial für die Förderung der Biodiversität ist noch bei weitem nicht ausgeschöpft. Das will die breit getragene Biodiversitätsinitiative, über die wir am 22. September abstimmen, ändern. Sie verpflichtet Bund und Kantone dafür zu sorgen, dass die erforderlichen Flächen und Finanzen für die Biodiversität zur Verfügung stehen. Natur und Landschaft sollen geschont werden, auch ausserhalb von Schutzgebieten. Schützen und Nutzen gehen Hand in Hand. Damit unsere Lebensgrundlagen auch künftigen Generationen erhalten bleiben.