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Massvoll verdichtet

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  Mi, 16.02.2022

Ergänzen statt einfach ersetzen. So lautete die Devise bei einer gelungenen Wohnraum-Erweiterung in Zürich Altstetten.

Der vierstöckige Holzneubau an der Sustenstrasse in Zürich Altstetten sticht keck aus den Quartierhäusern hervor. Er steht auf dem gleichen Grundstück wie das rote Mehrfamilienhaus (links im Bild). Das Duo bildet einen guten Kontrast zu den vielen Ersatzneubauten, die überall in der Nachbarschaft in den letzten Jahren hochgezogen worden sind oder sich im Bau befinden – typische «Wohnwürfel» mit dem Ziel der optimalen Ausnutzung der Parzellen.

Anders als in der Umgebung wurde in unserem Beispiel ein solid gebautes Wohnhaus (Jahrgang 1928) nicht einfach abgerissen und das Grundstück bis an die Grenze verdichtet. Vielmehr stand eine quartierverträgliche, massvolle Lösung im Fokus. Nicht optimale Rendite erzielen, sondern Altes mit Neuem verbinden.

Familienprojekt

Bei den zwei Wohnhäusern handelt sich um ein Familienprojekt; Ziel des Eigentümerpaars war es, neu- en Wohnraum für die dritte und vierte Generation zu schaffen. Vier der insgesamt sieben Wohnungen wer- den von Familienmitgliedern bewohnt. Der Bezug des Neubaus war im Dezember 2021. Im Zuge der Bauarbeiten wurden auch im «Mutterhaus» Bäder und Küche erneuert und die Wohnungen zeitgemäss und für einen weiteren Lebenszyklus fit gemacht. Die alte Ölheizung wurde durch eine Erdsonden-Wärmepumpe ersetzt.

Sorgfältige Umgebungsgestaltung

Ebenfalls mit Erdsonden ausgestattet ist der Neubau. Die Hälfte des Dachs nimmt eine PV-Anlage mit 19 Panels ein (Jahresertrag 6000 kWh). Auf dem Rest ist ein Dachgarten eingerichtet, der begrünt wird. Was durch den Neubau an Gartenfläche verlorenging, sollte so wenigstens teilweise kompensiert werden. Die Umgebungsarbeiten wurden von einem zertifizierten Bioterra-Naturgarten-Fachbetrieb gestaltet.

Die bebaute Fläche des Neubaus umfasst 151 m² (plusVerandafläche:24 m²); die Nettowohnfläche der 4‑Zimmerwohnungen beträgt 104 m². Die Bauherrschaft legte grossen Wert auf nachhaltige Materialien. So besteht etwa die Schalung der Fassade aus sägeroher inländischer Lärche. Die tragenden Brett- Schichtholz-Decken sind aus Massivholz, auch die Fenster, Fensterfutter und Türfutter sind aus geöltem Massivholz. Die Konstruktion der konisch verlaufen- den Veranden ist aus Stahl. Welcher schöner Zufall: Sowohl die Hauseigentümer wie der Architekt und der Gartenbauunternehmer sind alles Mitglieder von casafair.

Aus «casanostra» 164

Der Autor

Stefan Hartmann

Stefan Hartmann
Journalist BR

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