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© macgyverhh/iStock

Casafair fordert Richtigstellung zur HEV-Angstkampagne mit falschen Zahlen

Im Schlussspurt zur CO2-Abstimmung am 13. Juni wird eine aggressive Kampagne mit falschen Zahlen und Aussagen geführt. Gemäss HEV-Kampagne kämen bei Annahme des CO2-Gesetzes riesige Mehrkosten für Eigentümer*innen und Mieter*innen. Diese Aussagen sind nicht korrekt. Casafair als Verband der verantwortungsvollen Hauseigentümer*innen stellt die vom HEV verbreiteten Berechnungen richtig, resp. ins richtige Licht.

Das Herzstück des CO2-Gesetzes im Gebäudebereich ist der neu eingeführte CO2-Grenzwert beim Heizungsersatz. Dank diesem können in Zukunft fossile Heizsysteme nicht mehr 1:1 ersetzt werden, wenn die Gebäudehülle nicht gedämmt ist. Der HEV suggeriert, dass es für das Einhalten der Grenzwerte umfassende Gesamtsanierungen braucht und eine neue Wärmepumpe auch eine Wärmedämmung nötig macht. Das ist nicht korrekt! Die Umstellung auf ein erneuerbares Heizsystem zieht nicht zwingend eine Sanierung der Gebäudehülle nach sich, auch nicht bei Annahme des CO2-Gesetzes.

Energiefachleute machen Faktencheck

Laut Verordnungsentwurf genügt für die Einhaltung des CO2-Grenzwertes der Einbau eines Heizsystems mit erneuerbaren Energieträgern, z.B. Holzheizungen, Wärmepumpen oder Fernwärme-Anschlüsse. Der HEV berücksichtigt bei seinen Berechnungen einzig den Weg über Gebäudehülle-Massnahme, mit dem Ziel, auch weiterhin fossil zu heizen. Dieser Weg widerspricht den Schweizer Klimazielen und somit dem Sinn des CO2-Gesetzes.

Massnahmen an der Gebäudehülle (Dämmungen, Fenster) sind natürlich sinnvoll und zu begrüssen – aber nicht zwingend für die Einhaltung des CO2-Grenzwertes. Der Königsweg zum zeitgemässen Bauen und Sanieren ist ein Energiekonzept mit guter Wärmedämmung, einem erneuerbaren Heizsystem und Eigenstrom-Produktion. Dies wird jedoch mit dem CO2-Gesetz weder vorgegeben noch aufgezwungen. Bei Hauseigentümer*innen sind es in erster Linie ökonomische Überlegungen im Sinne einer langfristigen Nachhaltigkeit, die zum Entscheid für eine bessere Dämmung der Gebäudehülle führen.

Auch bei älteren und ungedämmten Gebäuden kann eine Wärmepumpe installiert werden. Diese muss die gleiche Leistung, die gleiche Vorlauftemperatur und die gleiche Energiemenge bereitstellen wie die alte Heizung, was technisch möglich ist, aber weniger effizient. Eine Wärmepumpe im gedämmten Haus braucht weniger Strom als eine Wärmepumpe im ungedämmten Haus. Aber auch bei geringerer Effizienz macht eine Wärmepumpe, über den Lebenszyklus gerechnet, Sinn. Ansonsten ist bei älteren Gebäuden, Denkmalschutz-Objekten und Blockrand-Bebauungen mit hohen Vorlauftemperaturen eine Holzheizung oder ein Fernwärme-Anschluss empfehlenswert.

Ferner versucht der HEV, Kostensteigerungen im Zusammenhang mit Gesamtsanierungen, (inkl. Leerkündigungen, Mietzins-Erhöhungen etc.) dem CO2-Gesetz in die Schuhe zu schieben. Das ist nicht korrekt. Ein Heizungsersatz kann ohne Leerkündigungen und Gesamtsanierung umgesetzt werden.
Ein reiner Heizungsersatz kostet verglichen mit einer Ölheizung über den Lebenszyklus meistens weniger, etwas teuer in der Anschaffung aber günstiger im Betrieb. Also entstehen den Eigentümer*innen und Mieter*innen keine Mehrkosten, sondern eine Win-Win-Win Situation, weil auch die Umwelt vom Heizungsersatz profitiert.

Der HEV verbreitet irreführende GEAK-Berechnungen

Die den Berechnungen des HEV zugrunde gelegten GEAK, resp. GEAK-Plus sind soweit branchenüblich erstellt und vollständig. Aber sie unterschlagen und verfälschen diverse wichtige Punkte:

  • Beim Ist-Zustand (fossile Heizungen) sind keine (oder minimalste) Unterhaltskosten enthalten. Dafür sind in allen Sanierungsvarianten sehr hohe nicht nachvollziehbare Unterhaltskosten mit eingerechnet.
  • Bei den Gebäudehüll-Massnahmen sind keine Förderbeiträge abgezogen, diese machen sicher noch mehr aus als die Förderbeiträge für die Wärmepumpen. Damit würden alle Varianten klar günstiger.
  • Es gibt keine Korrektur für Ohnehin-Kosten bei den Massnahmen, z.B. Pinselsanierung oder neue Dacheindeckung. Sondern es schlagen die vollen Kosten durch auf die Sanierungsvarianten, was diese natürlich sehr teuer macht.
  • Die Wärmepumpen haben einen sehr schlechten Wirkungsgrad (es wurde einfach der Standardwert aus dem Programm übernommen), so macht eine Wärmepumpe tatsächlich weniger Sinn.
  • Die Varianten mit Solarthermie sind sehr teuer, bei minimalem Ertrag gerechnet und machen so wenig Sinn!

Fazit: das sind Gefälligkeits-GEAK für die Kampagne erstellt!

Dossier zum CO2-Gesetz



  • Carbon Footprint Notice: macgyverhh/iStock

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