«Wir sanieren unser Haus in Suhr AG nach Minergiestandard. Wie können wir uns vor einer erhöhten Radonbelastung schützen?»
Häufig wird behauptet, dass Minergiehäuser ein höheres Radonrisiko hätten als herkömmliche Häuser, das ist aber falsch. Die dichte Bauweise kann die Belastung zwar verstärken, aber eine korrekt eingestellte Komfortlüftung reduziert die Belastung. Heute sind auch Nichtminergiehäuser dicht gebaut, der Unterschied ist nur, dass diese keine Lüftung haben. Dennoch ist Radon ein wichtiges Thema, denn es ist die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs in der Schweiz.
Gemäss der Radonkarte hat Suhr ein mittleres Radonrisiko, das heisst, dass einige bereits gemachte Messungen über dem Richtwert von 400 Bequerell ( Bq ) lagen. Radon wird mit dem Kamineffekt, also dem Erwärmen und Aufsteigen der Luft im Haus oder mit künstlichem Unterdruck ( zum Beispiel durch Badezimmerlüftungen ) , aus dem Boden gesogen und im Haus verteilt. Da Suhr ein mittleres Radonrisiko hat, ist gemäss BAG eine Radonmessung vor dem Umbau notwendig. Diese Messung kostet nicht viel Geld und ist einfach durchführbar, Sie können durchaus auch selbst messen. Messgeräte oder Dosimeter können teilweise gratis über die Gemeinde oder den Kanton bezogen oder für wenig Geld bei Radonberatern gemietet werden. Diese Messungen werden im Idealfall während drei Monaten in der Heizperiode durchgeführt. Ergibt die Messung Werte unter 100 Bq ist alles in Ordnung, wenn der Wert höher liegt, sollte der Umbau genutzt werden, um die Belastung zu reduzieren. Liegt der Wert über 400 Bq ist es ratsam, eine Fachperson beizuziehen. Meist sind die nötigen Massnahmen einfach und kostengünstig.
Wichtigste Punkte:
Bei jedem Umbau lohnt es sich, in der nächsten Heizperiode eine Kontrollmessung durchzuführen.

Stephan Baumann
Radonberater
Aus «casanostra» 132



