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Wo steht die Energiewende in den Kantonen ?

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  Do, 15.09.2022

Die Gebäude in der Schweiz sind für etwa die Hälfte des gesamten Energieverbrauches verantwortlich und stossen etwa einen Viertel der direkten Schweizer Treibhausgase aus. Die meisten Kantone haben die Weichen gestellt für eine erneuerbare, klimaschonende und regionale Energieversorgung. Nun liegt es an den Hauseigentümer*innen die Energiewende in ihrem Zuhause umzusetzen.

Weil die Umsetzung pro Kanton unterschiedlich gestaltet wird, hat heure fast jeder Kanton ein spezifisches Regelwerk. Für Hauseigentümer*innen gilt jeweils immer nur das kantonale Energiegesetz am Ort ihrer Liegenschaft.

Wir sind heure am Ende eines Zyklus in dem die Mustervorschriften in Kantonale Gesetze überführt wurden. Angefangen im Jahr 2014 mit den Kantonen Waadt, Basel-Landschaft und Basel-Stadt haben nach und nach die allermeisten Kantone ihre Energiegesetze überarbeitet und die wichtigsten Teile der Mustervorschriften übernommen. Einige wenige wie der Kanton Wallis sind aktuell noch an der Überarbeitung. Andere wie der Kanton Zürich haben die Revision zwar abgeschlossen, das Gesetz ist jedoch noch nicht in Kraft getreten. Einige Kantone – wie der Kanton Bern oder der Kanton Aargau – befinden sich aktuell auf der Zielgeraden, nachdem eine erste Gesetzesrevision am Volksmehr gescheitert ist. Im Kanton Aargau hat die Regierung soeben einen neuen Vorschlag präsentiert. Im Kanton Bern nahm das Parlament die überarbeitete Vorlage der Regierung im Frühjahr 2022 einstimmig an.

Förderung der Kantone

Die Kantone machen nicht nur Vorschriften, sondern unterstützen die Eigentümer*innen auch mit finanziellen Fördermitteln, steuerlichen Anreizen und Informationen und Beratungen. Diese Politik aus Vorschriften und Förderung führt dazu, dass die Energiewende in den Kantonen Fahrt aufgenommen hat. Die Gebäude werden besser gedämmt und Öl- und Gasheizungen werde zunehmend mit Wärmepumpen, Fernwärmeanschlüssen oder Biomassefeuerungen ersetzt.
Auch dank des Bundesprogramms «erneuerbar heizen» wurden im Jahr 2020 für Neubauten und bestehende Gebäude insgesamt erstmals mehr erneuerbare als fossile Heizsysteme installiert.

Diese Entwicklung ist sehr erfreulich. Doch die Ereignisse überschlagen sich und es läuft uns zunehmend die Zeit davon. Seien es Versorgungssicherheit, Geopolitik oder Klima. Die Massnahmen, welche in unserem Einflussbereich liegen, sind stets dieselben : sie heissen Energieeffizienz und Erneuerbare Energien.

Regionale erneuerbare Energie für die ganze Schweiz

Das Potenzial ist vorhanden, dass alle Schweizer Gebäude mit erneuerbaren Energien versorgt werden können. Zunehmend werden auch Gebäude realisiert, die mehr Energie produzieren, als sie verbrauchen. Wichtig ist aber, dass die Energie möglichst effizient genutzt wird. Den Hauseigentümer*innen bietet sich hier eine ganze Palette von Möglichkeiten : Von Sparmassnahmen über effiziente Gebäudetechnik bis hin zur energetischen Sanierung.

Volle Auftragsbücher bei den ausführenden Unternehmen und lange Lieferfristen sollen Hauseigentümer*innen nicht davon abhalten, an der Energiewende teilzunehmen. Nehmen Sie sich Zeit für eine umsichtige Planung mit Fachleuten.
So kommen Sie entlang Ihrer finanziellen Möglichkeiten und unter klugem Einsatz der Mittel zum ziel. Nehmen Sie die Angebote der Kantone wahr und lassen Sie sich von guten Beispielen inspirieren. Jed*r Hauseigentümer*in hat es in der Hand, die eigene Liegenschaft sicher und preiswert mit Energie zu versorgen.

Mustervorschriften der Kantone

In der Schweiz sind die Kantone zuständig für die Vorschriften zu den Gebäuden. Damit nicht jeder Kanton ein eigenes Energiegesetz ausarbeiten musste, haben die Kantone gemeinsam sogenannte Mustervorschriften erarbeitet. Diese werden in den Kantonen durch die Parlamenten beraten und in Form von Gesetzen erlassen. Die Vorschriften sind umfangreich und machen Vorgaben zu allen Gebäudeteilen und -Funktionen : Wärmedämmung, Heizung, Warmwasser, elektrische Energie und Eigenstromerzeugung sind zentrale Punkte. Geregelt werden auch die Abrechnung für Heizung und Warmwasser in Mehrfamilienhäusern, die Vorgaben bezüglich der Beheizung von Swimmingpools oder energetische Vorgaben für Ferienhäuser. Ziel der Mustervorschriften ist es, dass die Gebäude effizienter werden in ihrem Energieverbrauch und dass die Benötigte Energie langfristig aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird.

Aus «casanostra» 167

Der Autor

Raoul Knittel
Leiter Kantonale Politik aeesuisse

Die aeesuisse ist die Dachorganisation der Wirtschaft für erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Sie vertritt die Interessen von 35 Branchenverbänden und damit von rund 35’000 Unternehmen in der Schweiz. In ihrem Sinne engagiert sich die aeesuisse gegenüber der Verwaltung, der Politik und der Gesellschaft für eine fortschrittliche und nachhaltige Energie – und Klimapolitik.

aeesuisse.ch
erneuerbarheizen.ch

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