Schliessen

Casafair Logo

Schwimmteiche: Pack die Badehose ein …

,

, , , ,

  Mi, 01.01.2014

Schwimmteiche sind ein Gewinn in doppeltem Sinn: Sie laden zum Bade und sind eine Augenweide für die Sinne. Und sie verlangen, anders als beim Swimming-Pool, nur wenig Unterhalt. Wer eine Anlage plant, soll sich gut beraten lassen.

In vielen Gärten liegen alte Pools trocken und harren einer neuen Nutzung. Der Pool-Unterhalt ist aufwändig: Pools verlangen einen grossen Unterhalt: In der Badesaison müssen sie gepflegt werden. Und sie brauchen viel Energie für die Umwälzpumpe und chemische Zusätze wie Chlor. Was also tun, wenn man auf den Schwimmgenuss nicht verzichten und erst noch etwas für die Natur unternehmen will? Keine Frage: Mit etwas baulichem Aufwand lässt sich der Pool in einen Schwimmteich umwandeln.

Ein Schwimmteich lässt die Herzen der Gartenliebhaber zu jeder Jahreszeit höher schlagen: Im Frühling zieht das Werden der Natur den Betrachter in Bann; im Sommer ladet er vortrefflich zum Baden. Je nach Jahreszeiten und Wetter spiegelt das Wasser unterschiedliche Stimmungen. Und auch im Winter hat die Anlage ihre Reize – mitunter kann man Eislaufen.

Der Fachmann weiss Rat

Fachkundige Beratung ist beim Bau in jedem Fall erforderlich. Wer einige zehntausend Franken in einen Badeweiher investiert, will auch sicher sein, dass er funktioniert! Hier ist vor allem die Frage des Baumaterials, der Abdichtung oder der Bepflanzung angesprochen.

Eine Schwimmteichanlage (von z. B. 4 x 6 Metern) sieht etwa so aus: Der Schwimmbereich ist 150 bis 250 Zentimeter tief und wird vom Pflanzenwachstum möglichst freigehalten. Sumpf- und Teichrandpflanzen wie Wasserschwertlilie, Binsen oder Rohrkolben sind um den Schwimmbereich herum in der wenig tiefen Kieszone von 10 bis 100 Zentimetern angeordnet. An vertieften Stellen haben auch See- und Teichrosen Platz; diese beschatten den Teich und halten ihn in heissen Zeiten kühl. Algen werden nicht ganz zu vermeiden sein, sie lassen sich aber mit einem feinen Netz abfischen.

Pflanzen- und Schwimmbereiche sind zwar baulich getrennt, aber durch das zirkulierende Wasser verbunden. Die Teichwand liegt nach dem Auffüllen des Biotops rund 20 Zentimeter unter Wasser (siehe Skizze). Für eine gute Zirkulation und Reinigung des Wassers in den beiden Teichbereichen umfasst ein guter Schwimmteich etwa 70 Quadratmeter Oberfläche.

Molche, Frösche & Co.

«Natürlich muss man sich vom türkisblauen Wasser des Pools verabschieden», warnt Teichbauer und Hausvereinsmit-glied Peter Richard. «Schwimmteiche sind ausgedehnte Feucht-Biotope; die Wasserreinigung erfolgt durch Mikroorganismen und Pflanzen wie bei einem natürlichen Gewässer.» Schwimmteichbesitzer müssen mit natürlichen Wassertrübungen, vereinzelten Algen, aber auch mit Wasserinsekten, Fröschen und Molchen leben können.

Gespiesen wird der Schwimmteich sinnvollerweise mit dem Meteorwasser vom Hausdach, das durch einen kleinen Feuchtgraben zum Teich geführt und ebenfalls mit Sumpfpflanzen begrünt werden kann. Bei viel Niederschlag führt ein Überlauf das Teichwasser ins Gelände zur Versickerung.

Der Unterhalt ist denkbar bescheiden: Ein naturnaher Badeteich benötigt keine zusätzlichen Filteranlagen. Alle ein bis zwei Jahre sollte der Schwimmbereich mit einem speziellen Teichsauger, der mietbar ist, abgesaugt werden. Wasser wird umgewälzt mit einer Solarpumpe, die gelegentlich zu entkalken ist und den zusätzlichen Reiz von bewegtem Wasser bringt.

Der Autor

Stefan Hartmann

Stefan Hartmann
Journalist BR

Werbung