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Legionellen vorbeugen

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  Mo, 22.08.2022

Das Bundesamt für Gesundheit berichtet, dass die Zahl der Legionellosefälle in besorgniserregendem Mass angestiegen ist. Fünf bis zehn Prozent der Fälle endeten mit tödlichem Verlauf. Was kann ich tun, um Legionellen-Verkeimungen vorzubeugen ?

Insgesamt haben sich die Fallzahlen in der Schweiz zwischen 2008 und 2017 mehr als verdoppelt : von 219 auf 464 Fälle. 2019 wurden sogar 582 Legionellosefälle gemeldet, davon fünf bis zehn Prozent mit tödlichem Verlauf.

Die stäbchenförmigen Bakterien sind in geringen Mengen nahezu immer im Wasser vorhanden. In niedriger Konzentration sind sie auch ungefährlich. Zum Problem werden die Legionellen erst, wenn sie in hoher Konzentration in die Lunge gelangen, wenn etwa beim Duschen oder im Whirlpool Wasserdampf eingeatmet wird, der mit den Bakterien belastet ist. Denn Legionellen, speziell die Art Legionella pneumophila, können die Legionärskrankheit, eine schwere Form der Lungenentzündung, auslösen. Die wichtigsten Infektionsquellen sind Duschen , Zerstäuber, Whirlpools, Lüftungsanlagen und Kühltürme.

Jede Person kann von Legionellen infiziert werden.Die Infektion verläuft bei geschwächtem Abwehrsystem schwerer. Die beste Prävention ist eine Sanitärplanung, welche die gängigen Normen und Fachempfehlungen bezüglich Temperatur- und Leitungsführung, Dimensionierung / Wasserumsatz und Dämmung der kalt- und Warmwasser führenden Anlagenteile einhält , sowie der sachgerechte Betrieb der Anlagen. Dazu zählen der ausreichend häufige Bezug von Kalt- und Warmwasser an allen Dusch- oder sonstigen aerosolbildenden Armaturen, das regelmässige Entkalken der Wassererwärmungsanlagen und Armaturen und die gründliche Spülung vor Inbetrieb -resp. Wiederinbetriebnahme der Kalt – und Warmwasserinstallationen nach längerer Benutzungspause.

Diese Temperaturen gilt es einzuhalten:

Max.25°C im gesamten Kaltwasserverteilsystem

Min. 60 ° C am Austritt des Speichers bzw. des Wärmeübertragers (tötet Legionellen ab)

Min.55°C in warmgehaltenen Leitungen (z.B. Zirkulation, Warmhaltebänder)

Min.50° C an der Entnahmestelle ( Legionellen sind bei dieser Temperatur lebens- ,aber nicht vermehrungsfähig)

Für an der Legionärskrankheit erkrankte Patienten ist es lebenswichtig, möglichst schnell mit der geeigneten Therapie zu beginnen. Die Symptome sind aber nicht eindeutig, darum ist es wichtig, beim Arztbesuch anzugeben, dass es möglich, einem Infektionsrisiko mit Legionellen zum Beispiel im Urlaub mit Hotelübernachtung ausgesetzt gewesen zu sein.

Aus «casanostra» 167

Der Autor

Theo Strub
Berater Casafair Schweiz, dipl. Architekt ETH

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