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Comeback der Solarwärme

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  Do, 07.11.2019

Will die Schweiz ihre Klimaziele erreichen, gehört die systematische Nutzung der Solarwärme dazu. Überall, wo Wärme mit Öl und Gas erzeugt wird, kann mit Solarthermie ein wesentlicher Anteil abgedeckt werden. Damit lassen sich grosse CO2-Einsparungen erzielen. Vier Schweizer Solarhersteller zeigen, wo es lang geht.

Nach einer Boomphase zwischen 2005 bis 2012 geriet die Nachfrage nach solarthermischen Anlagen ins Stocken. Bremsend wirkte unter anderem die Atomkatastrophe von Fukushima im Jahr 2011. Als Folge davon wurde europaweit der Ruf nach dem Ersatz von Atomstrom durch Solarstrom (Photovoltaik) laut. Die purzelnden Preise für Photovoltaik-Module aus Fernost sowie die attraktive Förderung durch die staatliche Kostendeckende Einspeisevergütung KEV und später durch Einmalvergütung verstärkten den Trend.

Solarfirmen machen mobil

So geriet die Solarthermie ins Hintertreffen. Vier Casafair-Solarpartner, die im gesamten Solarbereich tätig sind (Energie Solaire in Sierre, Jenni in Burgdorf, Schweizer in Hedingen und Soltop in Elgg ZH), setzen darum den Schwerpunkt vermehrt auf Solarwärme. Dazu gehört etwa auch, dass die Produktion der Sonnenkollektoren zum grossen Teil in der Schweiz erfolgt, wodurch die Wertschöpfung im Land bleibt.

Wichtig sind aber auch die Vorzüge der Solarthermie:

  1. Fossile Wärmeträger mit CO2-freier Solarwärme ersetzen.
    Rund die Hälfte der Schweizer Heizanlagen werden nach wie vor mit Öl und Gas betrieben. Diese Anlagen sollten den Warmwasserbereich durch Nutzung der Solarwärme ergänzen. Deckungsgrade mit über 50 Prozent Solarwärme sind für Ein- und Mehrfamilienhäuser problemlos zu erreichen. Die Solarhersteller liefern Systeme, die sich auf hohem Niveau bewähren. Lösungen mit Wärmepumpen und Photovoltaik (PV) sind ideale Ergänzungen. Besonders gross ist das Potenzial bei Mehrfamilienhäusern, Spitälern und Heimen.
  2. Regeneration von Erdwärmesonden und Saisonspeicherung
    Die Dichte der Erdsonden im Siedlungsgebiet nimmt zu. Gerade bei grossen Überbauungen kommen Erdsondenfelder zum Einsatz. Dies macht es nötig, dass die im Winter entnommene Erdwärme im Sommerhalbjahr durch Solarwärme frisch «aufgeladen» wird.
  3. Mit Solarthermie lassen sich Fernwärmsysteme ideal speisen
    Verwaltungsgebäude, technische Betriebe etc. mit ihren grossen Dachflächen können für grosse Solarthermieanlagen genutzt werden, mit denen das Fernwärmenetz effizient gespiesen wird.
  4. Optimale Solarnutzung dank moderner Solarregler
    Solarregler schützen vor Überladung der Anlage und regulieren die Energieabgabe. Die Fläche der Sonnenkollektoren wird auf den Warmwasserverbrauch wie auch auf den Speicher abgestimmt und garantiert so eine optimale Solarnutzung.
  5. Hoher Entwicklungsstand und bestmögliche Wartung
    Die Solarwärmesysteme haben bezüglich Effizienz, Technik und Materialisierung einen sehr hohen Entwicklungsstand erreicht. Eine Lebensdauer der Systeme von weit über 20 Jahren ist Standard. Alle Unternehmen verfügen über Wartungsabteilungen.

Schweiz im Rückstand

Das Bundesamt für Energie BFE stellte im Rahmen eines Berichts an den Bundesrat vor einiger Zeit fest, dass in der Schweiz im Vergleich zu den Nachbarländern sowohl Solarthermie wie auch Photovoltaik noch wenig genutzt würden. «Um die Ziele der Energiestrategie 2050 für den Ausbau der erneuerbaren Energien zu erreichen, ist bei beiden Technologien noch ein deutlicher Ausbau nötig», bilanziert das BFE. Ein Vergleich der Wertigkeiten von Solarstrom und Solarwärme habe gezeigt, dass die beiden Technologien in Bezug auf die technischen Wirkungsgrade durchaus vergleichbar seien. «Welche Technologie im Einzelfall sinnvoller ist, hängt letztlich davon ab, wie die Anlage in ein Gesamtsystem eingebunden wird und welche Wärme-Nutzung dahinterliegen», schreibt das BFE.

Der Autor

Stefan Hartmann

Stefan Hartmann
Journalist BR

Aus «casanostra» 153

casanostra 153 - November 2019

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