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Boden aufbauen statt Wasser verschmutzen

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  Do, 16.06.2022

Wenige Generationen zurück war das «Wasserklosett» noch ein Luxus. Heute sind WCs der Standard. Immer öfter aber sehen wir an Festivals und anderswo, wo ein Anschluss an die Kanalisation fehlt, statt der chemischen TOI TOIs schicke Holzhäuschen. Firmen aus der Schweiz und dem umliegenden Ausland bieten diese auch für den Einbau im Ein- und Mehrfamilienhaus an.

Moderne Trockentoiletten sind nahezu geruchlos. Die Funktionsweise ist immer dieselbe: Die Fäkalien werden in einem Behälter, zusammen mit dem WC-Papier gesammelt. Statt zu spülen, wird das Geschäft mit Sägemehl, Stroh, Kohle oder Ähnlichem gedeckt. Das Streugut bindet die Feuchtigkeit und beugt schlechten Gerüchen vor. Nun werden die Fäkalien von Würmern, durch Fermentierung oder in einem gemischten Verfahren kompostiert. Allfällig getrennt gesammelter Urin wird zu hochwertigem Dünger verarbeitet. Je nach Schätzung reduziert eine Trockentoilette den Trinkwasserverbrauch um bis zu 30 Prozent. Die Schweiz kennt bislang keine Wasserknappheit, doch die Abwasserreinigung und Wiederaufbereitung sind teuer und energieintensiv. Der ökologisch grösste Vorteil liegt aber in der Kreislaufnutzung der Fäkalien und der darin enthaltenen Mineralstoffe für die Herstellung von Humus und Dünger. So wird die Abhängigkeit von Kunstdünger, der oft aus fossilen Stoffen besteht, verringert und statt Wasser zu verschmutzen, trägt «unser Geschäft» zum Aufbau von fruchtbaren Böden bei.

Aus «casanostra» 166

Die Autorin

Noemi Helfenstein
Mitarbeiterin Casafair Schweiz

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