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Die knappe Ablehnung der Revision des kantonalen Energiegesetzes im Kanton Bern schmerzt immer noch. Casafair hätte sich ein anderes Resultat gewünscht. Aber nun gilt es vorwärts zu schauen und die Gegner beim Wort zu nehmen. Diese haben nämlich während des Abstimmungskampfes immer wieder betont, dass die Bevölkerung auch freiwillig auf erneuerbare Heizsysteme umsteige.

Die Realität ist leider eine andere. Erstens ist die Sanierungsrate viel zu tief. Wenn wir keine Anreize schaffen, geht es noch sehr lange bis unser Gebäudepark energetisch vernünftig saniert ist. Zweitens bleiben die meisten Öl-Heizungen möglichst lange im Betrieb und werden – da die Marktpreise von Wärmepumpen oder Pelletheizungen immer noch höher sind – noch zu häufig wieder mit Ölheizungen ersetzt.

Nun hat aber der Kanton Bern bereits einen ersten sinnvollen Schritt veranlasst. Er hat die Beiträge für erneuerbare Heizsysteme erhöht und zwar auf mindestens 10’000 Franken pro Anlage, so dass es nun von Anfang an finanziell interessant ist, ein solches Heizsystem – das so oder so wirtschaftlicher ist, wenn man den Betrieb miteinbezieht – zu installieren. Erfreulich ist aber auch, dass der Grosse Rat in der Septembersession meinen Vorstoss zur Erhöhung der kantonalen Förderbeiträge angenommen hat.

Nun muss der Kanton jährlich 1-2 Mio. Franken mehr für energetische Sanierungen ausgeben (je nach Stand der Gesuche), mit dem Ziel, die Kantonsbeiträge von heute 13 Mio. Franken bis 2030 auf 26 Mio. Franken zu verdoppeln. Diese Massnahme stellt sicher, dass die höheren Beiträge an Heizsysteme nicht dazu führen, dass z.B. bei den Förderbeiträgen fürs Dämmen eingespart werden muss. Höhere Förderbeiträge machen das energetische Sanieren interessant und rentabel. Dies unterstützt die Freiwilligkeit und entfaltet als schnelle Sofortmassnahme hoffentlich umgehend Wirkung.

Energetische Sanierung sind auch wichtig für die vielen KMU im Gebäudebereich. Wenn der Gebäudepark möglichst schnell weniger Kohlendioxid ausstösst, dann dient das der ganzen Gesellschaft. Noch können wir handeln, bevor die Klimaveränderung zu dramatisch wird.

Die Befürworter der Gesetzes-Revision machen also vorwärts und stecken den Kopf nach der verlorenen Abstimmung nicht in den Sand. Interessant: die damaligen Gegner des Energiegesetzes waren auch gegen diese freiwillige Massnahme!



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