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Um schnelllebige und planlose Bauvorhaben umzusetzen, werden jeden Tag Landwirtschafts- und Grünflächen in der Grösse von acht Fussballfeldern zubetoniert. Durch diese Zersiedelung, wird die Landschaft zerstört und die Lebensqualität der Bevölkerung verschlechtert.

Die Zersiedelung der Landschaft, wie wir sie heutzutage erleben, hat nicht nur Auswirkungen auf die Artenvielfalt und die Qualität unserer Landwirtschaftsflächen, sondern auch auf unsere Lebensqualität. Denn die Entfernung zwischen Wohnort und Arbeitsplatz nimmt immer mehr zu. Täglich müssen endlos lange Arbeitswege im Auto oder Zug von hunderttausenden Pendlern zurückgelegt werden.

Aber diese Entwicklung ist nicht ohne Alternative. Es gibt Lösungen für ein Umdenken in der Stadtentwicklung und der Bodenpolitik, die den Erhalt unserer Landschaft und Anpassungen an den demografischen Wandel ermöglichen, ohne die Lebensqualität zu mindern.

Damit sich neue und mutige Lösungen durchsetzen können, ist eine Änderung unserer Gesetzgebung erforderlich. Dank der Zersiedelungsinitiative der Jungen Grünen Schweiz haben wir die Möglichkeit, zwei für diesen Paradigmenwechsel essenzielle Elemente in die Bundesverfassung einzubringen: Die Förderung von nachhaltigen Quartieren als Zukunft der Schweizer Stadtentwicklung und den gleichzeitigen Schutz unserer Landwirtschafts- und Grünflächen.

Cleverer Umgang mit dem Boden funktioniert

Diese Art von Bodenpolitik und Stadtentwicklung ist alles andere als utopisch und wird in einigen Regionen der Schweiz bereits umgesetzt. Zum Beispiel in Städten wie Lausanne oder Winterthur, die angesichts der rasanten demografischen Entwicklung Lösungen finden mussten, um Wohnraum für alle gewährleisten zu können; und dies zu bezahlbaren Preisen und ohne das gross angelegte Zubetonieren von Landwirtschaftsflächen. Die Zersiedelungsinitiative wirkt also als Katalysator, damit diese Form von lokalen Initiativen bald keine Ausnahme mehr ist, sondern Normalität auf Bundesebene wird.

Ein Ja am kommenden 10. Februar zur Initiative «Zersiedelung stoppen – für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung » ermöglicht es nicht nur, unsere Landschaften zu erhalten, sondern auch, neue architektonische und städtebauliche Ansätze anzubieten. Die übergeordneten Interessen sind eine sanfte Mobilität, die Erreichbarkeit von lokalen Geschäften und ein zukunftsträchtiges Miteinanderleben. Am Ende gewinnen wir alle.

Die Autoren

Lisa Mazzone

Lisa Mazzone
Nationalrätin Grüne/GE, Mitglied Hausverein Schweiz

Kevin Morisod© zvg/mad

Kevin Morisod
Co-Präsident Junge Grüne Schweiz

Aus «casanostra» 148

Das will die Zersiedelungsinitiative

  • Die Zersiedelung wirksam stoppen, indem die Baufläche nicht weiter vergrössert wird. Neueinzonungen müssen durch Rückzonungen an einem anderen Ort kompensiert werden.
  • Das Bauen ausserhalb der Bauzonen ist auf die benötigten landwirtschaftlichen und standortgebundenen Bauten und Anlagen zu beschränken.
  • Die Rahmenbedingungen für nachhaltige Quartiere sollen deutlich verbessert werden.
  • Bestehende Bauten geniessen Bestandesgarantie und können massvoll erweitert und geringfügig umgenutzt werden.

Die Zersiedelungsinitiative wurde von den Jungen Grünen lanciert. Der Hausverein Schweiz unterstützt das Volksbegehren und hat für die Abstimmung am 10. Februar 2019 die Ja-Parole beschlossen.

Weitere Infos: www.zersiedelung-stoppen.ch



  • Kevin Morisod: zvg/mad

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