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Der Hauseigentümerverband (HEV) hat in den letzten Jahren zusammen mit der SVP in allen Kantonen moderne Energiegesetze bekämpft. So auch im Kanton Bern, wo die Revision am 10. Februar 2019 knapp an der Urne scheiterte. Danach hat der Kanton eine Kompromiss-Vorlage schneidern müssen, um ein weiteres Referendum zu verhindern. Diese Revision «light» tritt nun Anfang 2023 in Kraft.

Was beinhaltet die Revision?

Im Kanton Bern sind fossile Heizungen nach wie vor nicht verboten. Dabei wäre es wichtig gewesen, der Bevölkerung klare Botschaften zu vermitteln. So ist es im Kanton Bern weiterhin möglich, Öl- oder Gasheizungen mit einer Öl- oder Gasheizung zu ersetzen. Bei Häusern, die älter als 20 Jahre alt sind, müssen allerdings zwingend Effizienzmassnahmen umgesetzt werden. Mit anderen Worten: es muss entweder eine Standart-Lösung fachgerecht umgesetzt werden, oder die gewichtete Gesamtenergieeffizienz muss den kantonalen Anforderungen entsprechen. Die Details werden in der kantonalen Energie-Verordnung geregelt, wobei die gewichtete Energieeffizienz nur von Experten berechnet werden kann. Das Gesetz regelt zudem, dass zentrale Wassererwärmer nicht mehr ausschliesslich elektrisch beheizt und Neubauten und neue Anbauten künftig nur noch möglichst wenig Energie verbrauchen dürfen.

Ein Verbot wäre einfacher gewesen. Leider hat die bürgerliche Mehrheit im Grosser Rat in der März-Session zusätzlich noch die von der Regierung vorgesehene Solarpflicht auf Neubauten aus dem Gesetz gekippt. Womit auch hier die Zeichen der Zeit verkannt und eine Chance in Richtung Klimaneutralität vertan wurde.

Unterdessen haben uns die Geschehnisse eingeholt. Es sollte inzwischen allen klar sein, was zu tun ist: Gas-und Ölheizungen durch erneuerbare Heizsysteme ersetzen und auf dem Dach Solaranlagen montieren. Bis die nötigen Massnahmen auch angesichts der gestiegenen Preise und der Lieferschwierigkeiten umgesetzt werden können, wird es allerdings dauern. Wir hätten besser vorbereitet sein können- wer bereits freiwillig gehandelt hat, wird für einmal belohnt!

Die Autoren

© Staatskanzlei Bern

Kornelia Hässig
Vizepräsidentin Casafair Mittelland

Daniel Gassmann
Präsident Casafair Mittelland



  • Kornelia Hässig: Staatskanzlei Bern

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